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Bauboom verstärkt die Nachfrage

Die Graewe GmbH hat am Standort Neuenburg eine vierte Produktionshalle dazugekauft.

NEUENBURG AM RHEIN. Im Bereich innovativer Extrusionstechnik gehört die Neuenburger Firma Graewe GmbH zu den führenden Herstellern auf dem Weltmarkt. Sie plant, entwickelt und fertigt komplette Extrusionsanlagen, mit denen Kunststoffrohre, -profile und -platten hergestellt werden. Mit dem Kauf einer vierten Produktionshalle hat die Firma ihre Produktionsfläche um ein Drittel auf rund 18 000 Quadratmeter erweitert.

Die Firma hat das gegenüberliegende 6400 Quadratmeter große Grundstück in der Fischerstraße – ehemals Pharmakonzern Biokirch – gekauft mit einer überbauten Büro- und Hallenfläche von 3000 Quadratmetern. Die Betriebserweiterung sei angesichts des stetig steigenden Auftragsvolumens eine wichtige Produktionsgrundlage und diene der Sicherung der Arbeitsplätze. Gleichzeitig sei diese Investition auch "ein klares Bekenntnis zum Standort Neuenburg", betont Marketing-Geschäftsführer Stefan Graewe. Den Technikbereich leitet sein Bruder Michael Graewe.

Vater Kurt Graewe, Seniorchef und Entwickler von mehreren Patenten, hat die Firma 1981 gegründet. Bevor der Neubau für sein Unternehmen 1987 fertig war, hat er für seinen Betrieb vorübergehend genau das Firmenareal angemietet, das er jetzt käuflich erworben hat. "So schließt sich der Kreis", sagt Kurt Graewe. Mit zwei Leuten hat er den Aufbau damals begonnen, heute beschäftigt die Firma 85 Mitarbeiter. Graewe-Maschinen – jährlich 180 Stück – werden für Installations- und Bewässerungssysteme, für Fußbodenheizungen, Fensterprofile, aber auch in der Medizin verwendet.

Neben den neuen Maschinen werden aber auch gebrauchte aufgearbeitet und verkauft. Dieser Secondhand-Service für die Kunststoffindustrie läuft über die Graewe-Tochterfirmen Next in Neuenburg und Indext in Mulhouse. Seit 2003 gibt es auch "Graewe-Fangli" in Ningbo-Schanghai für die steigende Nachfrage im asiatischen Raum.

Trotz der vollen Auftragsbücher sei der Exportanteil auf 80 Prozent gesunken, sagt Stefan Graewe, denn: "Wir profitieren vom Bauboom und der deshalb verstärkten Nachfrage in Deutschland."

Zugenommen habe auch der Export innerhalb Europas und neben Indien, China, Ägypten, Iran und Russland sei der Verkauf nach Südamerika "im Kommen", erklärt Stefan Graewe.